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Love Life

Entstanden im September 2024
Größe: 60 x 40 cm

Love Life

Sophie saß auf der Veranda ihres kleinen Hauses, die warme Abendluft streichelte sanft ihr Gesicht. Vor ihr lag ein rotes Notizbuch, die Seiten noch leer, während die letzten Sonnenstrahlen die Seiten in warmes Licht tauchten. Sie hatte es vor einigen Jahren gekauft – in einer Zeit, in der sie glaubte, die große Liebe gefunden zu haben. Doch heute, nach all den Höhen und Tiefen, war das Buch noch unbeschrieben.

Es schien ironisch, wie die Liebe selbst: voller Möglichkeiten, aber oft schwer zu fassen.

 

Ihre Gedanken wanderten zurück zu ihm. Jonas. Er war charmant, freundlich und voller Leben. Ihre gemeinsame Zeit fühlte sich an wie ein goldener Sommer. Sie lachten viel, verbrachten Nächte unter freiem Himmel und träumten von der Zukunft. Doch wie der Herbst eines Tages unweigerlich den Sommer ablöst, so war auch ihre Beziehung verblasst. Es war keine Katastrophe, kein großes Drama. Die Liebe hatte sich einfach aufgelöst, wie ein Sandkorn im Wind.

 

Sophie hatte danach lange nicht mehr an Liebe gedacht. Das Herz brauchte Zeit, sich zu erholen, und sie hatte sich mit ihrem kleinen Garten und ihren Spaziergängen in der Natur getröstet. Sie fand Frieden in den Bäumen, den Blumen, in der Ruhe des Waldes. Die Natur war ihr Anker, ihr Ort, um zu heilen. Doch tief in ihr blieb der Wunsch nach einer Verbindung bestehen – nach der Liebe, die sie nie ganz loslassen konnte.

 

Eines Tages, als Sophie auf einem Waldweg unterwegs war, bemerkte sie einen Fremden, der auf einer Bank saß. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, und ein Ausdruck von Traurigkeit lag auf seinem Gesicht. Sie setzte sich neben ihn, ohne ein Wort zu sagen. Minuten vergingen, und schließlich begann er zu sprechen. Sein Name war David, und wie Sophie hatte er die Liebe verloren. Sie sprachen über das Leben, über das Schöne und das Schmerzvolle, und in diesem Gespräch erkannte Sophie etwas.

„Liebe ist wie diese Tropfen“, sagte er plötzlich und deutete auf den Tau, der sich auf den Blättern sammelte. „Sie kann fallen, verdunsten, verschwinden… aber sie kommt immer wieder zurück.“

 

Diese Worte begleiteten Sophie in den kommenden Wochen. Sie und David trafen sich immer öfter, erst als Freunde, dann als etwas mehr. Und auch wenn die Vergangenheit ihre Spuren hinterlassen hatte – Narben, die sie beide trugen – fühlte Sophie, wie sich etwas in ihr veränderte. Die alten Wunden in ihrem Herzen begannen zu heilen, und mit jeder Begegnung wurde ihr Herz ein kleines Stück heller.

Sophie verstand nun, dass die Liebe nicht perfekt sein musste, um schön zu sein. Die goldenen Tropfen, die aus den Rissen ihres Herzens flossen, waren nicht nur Symbole für Schmerz, sondern für das unendliche Potenzial, das in der Liebe lag. Sie waren Beweise dafür, dass das Herz, egal wie oft es brach, immer wieder heilen konnte – und dass man nie aufgeben sollte, sich zu verlieben.

An einem lauen Sommerabend saßen Sophie und David wieder auf jener Bank. Der Himmel war in goldenes Licht getaucht, und in Sophies Herz war kein Platz mehr für Angst. Sie hielt seine Hand, und während die Nacht hereinbrach, wusste sie: Die Liebe war kein Märchen, aber sie war auch kein Ende. Sie war ein ständiger Neubeginn.

Making of...

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